Yoga kann Wunder bewirken
Gehst du den Weg in die Nüchternheit, wirst du auf irgend eine Art auch deinen Genesungsweg antreten. Oder anders ausgedrückt: Deinen Selbstfindungsweg. Klingt kitschig? Das kann ich gut verstehen, ist es aber keineswegs. Achtsamkeit, Selbstliebe, Selbstfürsorge, … und auch Yoga sind Themen, die dir mehr oder weniger begegnen werden. Für mich waren diese Themen damals sehr weit entfernt, als ich noch Alkohol konsumierte. Vor allem, als ich noch feiern ging. Zu jener Zeit, als ich ziemlich weit von mir selbst entfernt war.
Damals habe ich die Menschen da draußen mit ihren Yoga-Matten unter dem Arm häufig belächelt. Insgeheim steckte da aber eine ordentliche Portion Neid hinter. Mir ist schon aufgefallen, dass diese Menschen sich in irgendeiner Weise um sich kümmern. Ich war damals viel zu beschäftigt mit meinem Alkoholkonsum, also auch mit all meinen Problemen in meinem Leben. Es gab immer nur die Extreme – keine "MItte". Selbstfürsorge kam mir nicht in den Sinn. Oder besser gesagt, ich wusste nicht, wie es geht. Das Einzige was ich tat, war regelmäßig die Sauna zu besuchen.
Der Gedanke ließ mich aber nicht ganz los: Irgendetwas Gutes am Yoga, dachte ich, muss doch dran sein, wenn es immer mehr Leute tun – und meistens noch dazu so gut aussehen. Und mit gut aussehen meine ich nicht, so auszusehen, wie eine Yoga-Gazelle auf Instagram. Ich spreche eher von dieser Schönheit, die von innen kommt. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als auch einer von den Menschen, mit dieser schönen Ausstrahlung zu sein.
Yoga ist für manche Menschen zum wahren Lifestyle geworden. Andere sind einfach nur noch von dem ganzen Hype genervt. Für manche ist es Fitness, für andere ist es fast eine Art Religion. Und dann gibt es die, die daraus ein lukratives Geschäft machen. Stell dir vor: Es gibt Yoga-Schulen, die bieten Kurse an, mit einem Glas Wein im Anschluss zur Belohnung! Es gilt also das, was man in der Stunde erreicht hat, gleich wieder zu betäuben.
Ich habe viele verschiedene Kurse besucht und viele unterschiedliche Yogalehrer*innen kennengelernt, die alle höchst unterschiedlich waren. Einige haben mir gut gefallen. Ich habe aber auch äußerst seltsame Erfahrungen gemacht – und auch lustige.
Irgendeine peinliche Pups-Geschichte kennen viele von uns, die ihre ersten Kurse besucht haben. Anfangs hatte ich meine Probleme mit Räucherstäbchen. Da kam mir direkt immer dieses Bild von
betenden Menschen, geschmückten Altaren und befremdlicher Atmosphäre in den Sinn.
Ich habe damals vor allem die Yogakurse aufgesucht, in denen es richtig zur Sache ging. Ich wollte mich anstrengen und schwitzen. Ich wollte immer das Gefühl haben, Sport gemacht und etwas für
meine Figur getan zu haben. Heute habe ich nichts mehr gegen Räucherstäbchen. Mein Ziel ist es auch nicht mehr, mich verausgaben zu müssen. Ich muss nicht unbedingt schwitzen und dieses
„Stolz-Gefühl“ haben, etwas geleistet zu haben. Ich sehe das irgendwie alles etwas gelassener.
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Der Yoga-Dschungel da draußen ist groß. Woher soll man denn wissen, welche Yoga-Art oder welcher Kurs zu einem passt? Und wo findet man den richtigen Kurs? Das kann man nur durch Ausprobieren herausfinden. Zum Glück gibt es ein breit gefächertes Angebot. Yoga, bei dem man überwiegend in die Entspannung geht, vorwiegend statisches Yoga oder Yoga mit mehr flow.
In den fernöstlichen Ländern leben die Menschen nach ganz anderen Prinzipen, als wir in den westlichen. Zwischen der Art, wie wir durch den Alltag schreiten (oder hetzen), liegen Welten. Es
unterscheidet sich nicht nur unser Weltbild stark, sondern auch unser Verständnis für die Zeit und subtile Funktionen.
Yogalehrer*innen aus dem Westen lassen sich häufig in Indien ausbilden. Sie bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit und versuchen diese zu interpretieren, um uns dann zu vermitteln. Wie
wunderbar! Dass dabei ein großer bunter Dschungel an Yogaschulen entsteht, ist selbsterklärend, denn jeder Mensch ist individuell in seinem Konstrukt und findet dadurch auch zu einer
individuellen Interpretation von Yoga.
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Yoga kann man meiner Meinung nach nicht auf YouTube erlernen.
Ich bin der Meinung, es braucht einen ausgebildeten Yogalehrer oder eine Yogalehrerin, um dich an das Theama heranzuführen. Gehst du das Thema auf eigene Faust an, sind Verletzungen nicht
ausgeschlossen. Für den passenden Kurs musst du dich allerdings in den Dschungel da draußen begeben und dich ausprobieren. Üben, kann man dann immer noch zu Hause mit YouTube. Auch da gibt es
Yogalehrer*innen, die uns ihr Wissen auf ganz unterschiedliche Weise vermitteln.
Yogalehrer*innen gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Für mich ist es wichtig, dass sie mir sympathisch sind. Die Chemie sollte stimmen. Auch in der Räumlichkeit möchte ich mit wohlfühlen.
Die Werte, die dort vermittelt und gelebt werden, sind mir auch sehr wichtig. Mir ist ein Gemeinschaftsgefühl lieber, als das isolierte“ jeder für sich“ oder eine Massenabfertigung (habe ich
alles erlebt).
Ich habe mittlerweile eine Yogaschule gefunden, die zu mir passt, bin aber immer auf der Suche nach neuen Impulsen. Aus allen Kursen und Yoga-Arten, die ich ausprobiert habe, konnte ich etwas
für mich mitnehmen.
In einem Iyengar-Kurs z. B. habe ich eine bahnbrechende Erfahrung gemacht. Zu der Zeit habe ich keinen Alkohol mehr getrunken. Bei einer bestimmten Asana, in der ich ziemlich lange verweilen
musste, bin ich stark an meine Grenze gekommen. Es war tierisch anstrengend. Aber ich habe es ausgehalten. Und dann passierte es: Ich musste weinen. Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum.
Ich war gar nicht traurig. Es waren auch keine Freudentränen. Nein, es war, als ob sich innerlich eine Blockade gelöst hatte. Mir ging es danach ziemlich gut.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Erfahrung zu meiner Trinkzeit auch schon gemacht hätte. Zu der Zeit war ich nämlich noch von meinen echten Gefühlen stark abgeschnitten.
So wurde im Laufe der Zeit Yoga viel mehr für mich, als einfach nur Dehn- oder Kraftübungen.
Yoga schafft Raum – in mir und um mich herum. Yoga bietet mir die Möglichkeit, an genau die Grenze zu kommen, die zwischen Herausforderung und Wohlfühlzone liegt. Zwischen Anstrengung und Entspannung. Diese Erfahrung versuche ich mit in den Alltag zu nehmen. Denn genau in dieser Ballance treffen sich mein Körper und mein Geist – überall, in jeder Situation.
Ist Yoga etwas Spirituelles? Ich finde, das tut hier nichts zur Sache. Das kannst du für dich entscheiden. Yoga holt dich dort ab, wo du dich in deinem Leben befindest. So wie du bist: Dick, dünn, jung, alt, gelenkig oder unbeweglich, gläubig, atheistisch oder spirituell. Ob mit Handicap oder super athletisch. Yoga kann jede*r machen. Und das Ziel muss nicht sein, gleich zu transformieren oder so auszusehen, wie die Influencer-Yogis auf Instagram. Das Ziel bestimmst du. Und wenn dich Yoga gerade nicht abholen kann – auch gut, dann findest du einen anderen Weg.
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Du musst nicht unbedingt Yoga machen, um nüchtern zu bleiben.
Es könnte allerdings Wunder bewirken. Die Hauptsache ist, dass du dich irgendwie bewegst. Outdoor-Sport oder Spaziergänge sind auch sehr hilfreich, sowie Reiki und Qigong.
Natürlich kann Yoga nicht nur die Menschen bereichern, die sich auf ihrem Weg in ein nüchternes Leben befinden. Ich habe ein paar von meinen lieben Bekannten und Freund*innen gefragt:
Deborah, Reittherapeutin:
" Für mich ist Yoga die innere und äußere Aufrichtung – sich selbst und anderen gegenüber.
Iris, Gärtnerin:
"Anfangs ging es mir beim Yoga nur um Beweglichkeit und das Vorbeugen von Rückenschmerzen.
Mittlerweile ist Yoga (wie heisst es so schön) Me-time 😄, Zeit für mich, Entspannung und Entschleunigung, gut für den Rücken und das Dehnen der Muskeln. Außerdem, und das ist wirklich toll an
Yoga, kann ich damit schlechte Laune oder trübe Gedanken vertreiben."
Annette, Marketingreferentin:
"Mein 1. Yoga-Kurs war eine Herausforderung und Tiefe Entspannung zu gleichen Teilen. Ich bin gespannt auf den nächsten."
Otto, Unternehmer und Gründer von Yoga.in:
"Yoga ist ein Weg, sich selbst zu verstehen. Im Westen beginnt er meist körperlich und in späteren Phasen wird er spirituell (=geistig). So wird es möglich, sich besser zu verstehen. Yoga hat mir geholfen, mich besser zu verstehen und zu erkennen, was möglich ist."
Bino, Sporttherapeutin:
"Yoga ist für mich eine Überraschung für meinen Körper."
Ellen, Lehrerin:
"Yoga ist für mich ein wunderbarar Start in den Tag."
Marie, Coachin:
"Yoga ist Stretching für meinen Körper, Atmung und Bewusstsein. Und eine Möglichkeit, sich fit zu halten."
Alex, Pressesprecher und Business Coach:
Yoga ist für mich Urlaub für Körper und Geist."
Petra, Ärztin:
"In erster Linie ist Yoga wertvolle Zeit, in der ich mich nur auf mich konzentrieren kann, was in meinem Beruf häufig zu kurz kommt! Dann ist es körperliche Arbeit, eigene Grenzen wahrnehmen und akzeptieren, Achtsamkeit, aber auch mentale Konzentration. Es ist ein Weg, der immer wieder neue Wahrnehmungen und Möglichkeiten eröffnet."
Jennifer, Coachin:
"Yoga ist für mich meine persönliche Auszeit, mein Ankommen bei mir selbst, wo ich in meinem Sein ganz bei mir bin."
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